Der Arbeitskreis (AK) Nachhaltigkeit des SPD-Unterbezirks Region Hannover beschäftigt sich mit Fragen von Umwelt und Klimaschutz. Gemeinsam mit dem SPD-Ortsverein Bothfeld richtete der AK heute im Stadtteiltreff Sahlkamp eine Informations- und Diskussionsveranstaltung aus, die mit rund 50 Zuhörerinnen und Zuhörern sehr guten Zuspruch hatte. Auch einige SPD-Mitglieder aus dem Stadtbezirk Misburg-Anderten waren gekommen.

Das Thema lautete: „Tiefe Geothermie: Erneuerbare Wärme durch Erdwärme in Hannover?“ Für die Organisation vor Ort verantwortlich waren von seiten des AK Janina Schlüter (die die Moderation übernahm) und Robert Remenyi (der sich auch für die SPD Bothfeld einbrachte).

Gegenwärtig gibt es viele Bestrebungen zur Energie- und insbesondere Wärmewende, um dem voranschreitenden Klimawandel mit seinen drastischen Folgen entgegenzutreten. Diese machen sich jetzt bereits bemerkbar und werden sich, nach dem Stand der Wissenschaft, in Zukunft verstärken. Deswegen muss die Energieerzeugung zwingend auf klimaneutrale, erneuerbare Formen umgestellt werden. Bei der Stromproduktion gibt es dabei bereits große Fortschritte durch Solar- und Windenergie. Für den gewaltigen Bereich der Wärmeerzeugung müssen im Wesentlichen andere Lösungen her.

Geothermie wird mit Sicherheit eine davon sein. Davon gibt es verschiedene Formen, die alle darauf basieren, in die Erde hineinzubohren, um die im Untergrund vorhandene Wärme zum Heizen oder als industrielle Prozesswärme nutzbar zu machen. Ohne technische Details zu nennen, ging es heute insbesondere um ein neuartiges Verfahren, bei dem Bohrungen in mehrere Kilometer Tiefe vorgenommen werden und das in Hannover, nämlich in Lahe geplant ist.

Das Podium war besetzt mit Stefan Scheloske (Enercity), Alexander Land (Eavor GmbH) und Prof. Rüdiger Schulz (Leibniz-Institut für Angewandte Geophysik). Die Firma Eavor wird die Bohrungen in Lahe durchführen und im Erfolgsfall die nutzbare Wärme an Enercity verkaufen, damit sie ins Fernwärmenetz eingespeist werden kann.

In den Eingangsstatements der Podiumsteilnehmer und in den Fragen des Publikums wurde deutlich, dass das Verfahren hier vor Ort noch gewissen Unsicherheiten unterliegt, es aber von vergleichbaren Projekten her durchaus konkrete Erfolgsaussichten gibt. Beschädigungen des Untergrunds wie beim Fracking zum Zwecke der Erdgasgewinnung sind übrigens bei der Geothermie ausgeschlossen.

Das Gruppenfoto zeigt (v.l.) Robert Remenyi, Rüdiger Schulz, Stefan Scheloske, Alexander Land, Janina Schlüter und den SPD-Regionsabgeordneten Robert Schmitz aus dem Stadtbezirk Misburg-Anderten, der sich, ebenfalls als Mitglied des AK, nach der Veranstaltung noch zu einer kurzen Diskussion dazugesellt hatte.

In Misburg und Anderten wird es auf unbestimmte Zeit aus praktischen Gründen keine flächendeckende Versorgung mit Fernwärme geben. Es kommen hier allerdings Nahwärmenetze in Betracht (die, wie der Name schon sagt, enger umgrenzte Bereiche versorgen), und auch dafür ist Geothermie grundsätzlich vielversprechend. Es wird weitere Aktivitäten und Diskussionen zu diesem Thema geben.