Im Zusammenhang mit den Beratungen zum Doppelhaushalt der Stadt Hannover für die Jahre 2021/22 hat das Mehrheitsbündnis im Rat aus SPD, Bündnis 90/Die Grünen und FDP weitreichende Beschlüsse gefasst, die sich insbesondere sehr deutlich auf den Stadtbezirk Misburg-Anderten auswirken werden.

Es gilt als sicher, dass sie im Rahmen des neuen Haushalts am 25. März 2021 von der Ratsversammlung angenommen werden.

Das Bürgerhaus Misburg hat eine in diesem Jahr 50 Jahre lange und wechselvolle Geschichte, in der es aufgrund starker Sanierungsbedürftigkeit, insbesondere am Dach und im Seitentrakt, vor einigen Jahre bereits aufgegeben werden sollte. Dies hätte den Verlust wertvoller und vielfältig genutzter Räumlichkeiten für Vereine, Verbände, verschiedene kulturelle Vereinigungen, Parteien und diverse Privatveranstaltungen bedeutet. Dies gilt nicht nur, aber besonders für den schönen Großen Saal. Das Bürgerhaus hatte zuletzt 63.000 Besucherinnen und Besucher im Jahr, die sich praktisch nirgendwo sonst zu ihren Treffen hätten versammeln können. Das Bürgerhaus drohte zu einer Bauruine zu verkommen. Die SPD in Misburg-Anderten ist nun, nach maßgeblichem politischem Engagement auf allen Ebenen, glücklich darüber, dass endlich der Durchbruch zu Weiterbetrieb und Sanierung dieses Kulturzentrums gelungen ist.

Genau dies hat das Ampelbündnis auf Ratsebene, in dem die SPD Mehrheitsführerin ist, nun beschlossen. Es gibt dabei eine klare Bestimmung, dass das Bürgerhaus auf Dauer erhalten bleibt, und konkrete Haushaltsmittel für 2021/22 in Höhe von insgesamt 800.000 Euro vorgesehen sind. Zunächst sollen die dringendsten Sanierungsarbeiten in Angriff genommen werden. In der darüber hinaus gehenden Finanzplanung sind zudem 12 Mio. Euro für weitere Baumaßnahmen vorgesehen. Die im Moment wahrscheinlichste Variante ist die Sanierung des Hauptgebäudes und die Ertüchtigung des baufälligen Seitentrakts als Teilneubau. Das Budget würde dafür einen ausreichenden Puffer bieten. „Mit dem Erhalt des Bürgerhauses Misburg geht ein lang gehegter Wunsch vieler Bürgerinnen und Bürger in Erfüllung. Auch wir sind erfreut, dass ein wichtiger Teil unserer politischen Arbeit Früchte trägt. Wir werden das Sanierungsprojekt aufmerksam begleiten“, so Robert Schmitz, Fraktionsvorsitzender der SPD im Bezirksrat Misburg-Anderten.

Für den Haushalt 2021/22 und die weitere Finanzplanung der Stadt Hannover wird die Ratsmehrheit des Weiteren eine Gesamtsumme von 1,3 Mio. Euro für den Neubau der Vereinsräumlichkeiten im Sportpark Misburg bewilligen, die von der Verwaltung in den Haushaltsentwurf eingestellt wurden. Auch diese Räume weisen eine Baufälligkeit auf und sind zudem architektonisch nicht mehr zeitgemäß. In den Umkleiden ist beispielsweise keine angemessene Geschlechtertrennung möglich. Eine Sanierung erscheint hier nicht mehr sinnvoll, somit wird im ganzen Ersatz geschaffen.

Das Mehrheitsbündnis im Rat wird zudem dafür sorgen, dass es eine übergreifende, zusammenhängende städtebauliche Planung für das Band von Gebäuden gibt, das sich vom Kurt-Schwitters-Gymnasium, das neu gebaut wird, über den zukünftigen Neubau des Misburger Hallenbades und das neu zu ertüchtigende Bürgerhaus bis hin zum Sportpark Misburg erstreckt. Für diese Planungskosten werden im Haushalt 2021/22 100.000 Euro zur Verfügung gestellt.

Auch der Stadtteil Anderten hat mittelfristig massive bauliche Verbesserungen zu erwarten. Für erste Maßnahmen zum Neubau des Schulzentrums Anderten und einer Sporthalle im Eisteichweg an Stelle des AMK-Hauses werden Haushaltsmittel in Höhe von mindestens 1,2 Mio. Euro für die kommenden beiden Jahre bereit stehen, für die Zeit danach sind weitere Millionenbeträge vorgesehen.

Klaus Tegeder, stellvertretender Vorsitzender der SPD-Bezirksratsfraktion Misburg-Anderten, fasst zusammen: „Die nun in Aussicht stehenden Projekte sind zum einen bemerkenswert, weil es gelungen ist, die Anliegen eines städtischen Außenbezirks in ihrer Dringlichkeit im Zentrum, nämlich in der Ratspolitik bekannt zu machen. Zum anderen ist es angesichts eines Haushalts, der aufgrund der Coronakrise eine beispiellose Schieflage aufweist, vollkommen richtig von Rat und Stadt Hannover, nicht aufs Kaputtsparen zu setzen, sondern weiterhin in sinnvolle und erforderliche Projekte zu investieren. Das wird sich in Zukunft auszahlen.“

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