Am Donnerstag, dem 8. Juni 2023, nahmen etwa 20 Personen an einem Rundgang über das ehemalige KZ-Gelände in Misburg teil, das heute die Gestalt eines Parks hat.

Es liegt in der Nähe des Mittellandkanals und des an der Hannoverschen Straße befindlichen KZ-Mahnmals. Auf dem Areal befand sich in der letzten Phase des Zweiten Weltkriegs ein Außenlager des KZ Neuengamme. Häftlinge wurden dazu gezwungen, unter unmenschlichen Bedingungen dort zu hausen und gefährliche Arbeiten für die benachbarte Deurag-Nerag-Raffinerie zu verrichten, viele starben.

Auf Initiative des Bezirksrats Misburg-Anderten gibt es zur Zeit ein Verfahren, um dem bisher unbenannten Park, auf dessen Fläche sich das KZ-Außenlager befand, einen Namen zu geben. Damit soll ein würdiger Ort der Erinnerung geschaffen und auch heutigen faschistischen Tendenzen entgegen gewirkt werden. Für die Bürgerinnen und Bürger gab es inzwischen mehrfach Gelegenheit, Namen für den Park vorzuschlagen. Letztlich wird es auf dieser Grundlage einen Beschluss des Bezirksrats Misburg-Anderten geben.

Nach etwa einer Stunde, über die Bezirksbürgermeister Klaus Tegeder (SPD) durch den Rundgang geführt hatte, bildete eine Schweigeminute den Abschluss. Weitere Mitglieder des SPD-Ortsvereins Misburg-Anderten nahmen am Rundgang teil, darunter Bezirksratsfrau Angelika Jeinsen.