An der Hannoverschen Straße neben dem Mittellandkanal befindet sich das Mahnmal (siehe Foto) für das Außenlager Misburg des KZ Neuengamme.

Das Außenlager wurde im Juni 1944 von den Nationalsozialisten errichtet. Die dortigen bis zu 1000 KZ-Häftlinge wurden dazu gezwungen, unter katastrophalen Bedingungen zu hausen und lebensgefährliche Arbeiten wie das Bombenräumen auf dem Deurag-Nerag-Gelände auszuführen. Sie wurden außerdem schwer misshandelt. Viele starben.

Etwas mehr als 50 Meter südöstlich vom Mahnmal ist heute ein unbenannter Park entfernt, auf dessen Gebiet damals das Außenlager zu einem großen Teil angesiedelt war. Auch angesichts einer heutigen Welt, die immer wieder voller gewalttätiger Auswüchse zu sein scheint, ist es sicherlich geboten, die Erinnerung an vormalige Schreckenstaten und ihre Auswirkungen wach zu halten.

Daher griff der Bezirksrat Misburg-Anderten im vergangenen Jahr in einem gemeinsamen Antrag den Vorschlag eines Bürgers und des Stadtbezirksbürgermeisters auf, dem bewussten Park einen Namen zu verleihen. Damit soll ein begehbarer Ort des Gedenkens daran geschaffen werden, was Schreckensherrschaft und Staatsterrorismus der Nationalsozialisten bedeutet haben.

In der Nähe des Mahnmals sind bereits Bailleuxweg und Gertsertsweg nach ums Leben gekommenen KZ-Häftlingen benannt. Es gibt dort auch eine Legendenbeschilderung, jedoch handelt es sich dabei ebenso wie beim Mahnmal nicht so sehr um Orte, die sich wie der Park für einen nachdenklichen Aufenthalt eignen.

In Folge der Beschlussfassung des Bezirksrats wird die Stadt Hannover in den kommenden Wochen mit einer Bürgerbeteiligung beginnen, bei der Vorschläge zur Namensgebung für den Park eingebracht werden können und zu der es eine öffentliche Bekanntmachung geben wird.

Informationsmöglichkeiten bestehen unter anderem am 11. Mai 2023 um 18 Uhr im Ratssaal des Rathauses Misburg und am 19. Mai 2023 um 15 Uhr bei einem Spaziergang im zu benennenden Park gemeinsam mit dem Bezirksbürgermeister Klaus Tegeder.