Gedenkveranstaltung für Theodor Lessing in Anderten

Am Sonnabend, dem 30. August 2025, fand eine Gedenkveranstaltung anlässlich des 92. Jahrestages des Anschlags auf den bedeutenden Philosophen und Publizisten Theodor Lessing statt, der in der Weimarer Republik ein führender Intellektueller war. Dazu versammelten sich gut 30 Menschen an seinem ehemaligen Wohnhaus in Anderten.
Theodor Lessing war ein Sozialdemokrat jüdischer Herkunft und gemeinsam mit seiner Ehefrau Ada ein Wegbereiter der Volkshochschulen, diejenige in Hannover wurde deshalb nach den beiden benannt. Theodor Lessing starb an den Folgen des Attentats tags darauf am 31. August 1933 in Marienbad, damals Tschechoslowakei. Damit wurde er zum ersten Todesopfer nationalsozialistischer Gewalt, die im Ausland ausgeübt wurde.
Die Veranstaltung wurde gemeinsam vom Zeitzentrum Zivilcourage der Stadt Hannover, der AWO Anderten und dem SPD-Ortsverein Misburg-Anderten organisiert, für die örtliche SPD federführend waren dabei Vorstandsmitglied Michael Blohm, der heute die Moderation übernahm, und Bruno Skotarzak (l. im Dreierbild).
Ansprachen gab es vom SPD-Bundestagsabgeordneten Adis Ahmetovic, der stellvertretenden Bürgermeisterin des Stadtbezirks Misburg-Anderten, Birgit Ballweg, Jens Binner vom Zeitzentrum Zivilcourage und Louis Veenker von den örtlichen Jusos.
In den Beiträgen wurde herausgestrichen, dass in den heutigen Zeiten des wieder aufkommenden Rechtsextremismus einige ähnliche Muster zu beobachten sind wie im Vorfeld und in der Nazizeit. Während Theodor Lessing ein wissenschaftlich fundiertes Weltbild hatte und bei den Themen, mit denen er sich beschäftigte, auf Argumente und Gegenargumente einging, waren seine nationalsozialistischen Gegner nicht vernunftgesteuert und standen nur für die sogenannten „einfachen Lösungen“ und das Recht des vermeintlich Stärkeren, das sie mit Gewalt durchsetzen wollten.
Unter den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Veranstaltung waren von der SPD auch die stellvertretende Regionspräsidentin Petra Rudszuck, die ehemalige Bundestagsabgeordnete Kerstin Tack, die ehemalige Ratsfrau Angelika Pluskota, der Ehrenvorsitzende des SPD-Stadtverbands Hannover, Walter Meinhold, und Fritz Kracke, der die jährliche Veranstaltung ins Leben gerufen hat.
Adis Ahmetovic und Petra Rudszuck reinigten die Stolpersteine für das Ehepaar Lessing, die sich vor deren ehemaligen Haus befinden. Das Gruppenbild zeigt (v.l.) Adis Ahmetovic, Jens Binner, den SPD-Ortsvereinsvorsitzenden Robert Schmitz, die stellvertretende SPD-Stadtverbandsvorsitzende Frauke Wrigge, Petra Rudszuck, Michael Blohm, Louis Veenker und SPD-Bezirksratsfrau Karolina Siering. Vorher hatte es ein gemeinsames Kaffeetrinken gegeben.