Angeführt von Regionspräsident Steffen Krach (SPD), unternahm vom 11. bis 18. Januar 2023 eine 22-köpfige Delegation aus Politik und Verwaltung der Region Hannover eine Reise, um die Partnerregion Untergaliläa in Israel zu besuchen.

Diese befindet sich westlich des Sees Genezareth, ihre bekannteste Stadt ist Nazareth.

Die Besuchergruppe umfasste auch die Regionsdezernentinnen Andrea Hanke und Cora Hermenau, zwei hauptamtliche Bürgermeister aus der Region und jeweils mehrere Abgeordnete der größten Fraktionen bzw. Gruppen aus der Regionsversammlung, darunter für die SPD aus dem Stadtbezirk Misburg-Anderten Robert Schmitz, dessen Wahlkreis zudem Bothfeld und Groß-Buchholz mit einschließt. Eine Journalistin von Radio Hannover begleitete die Reise, die von einem Israeli mit deutschen Wurzeln sehr eindrücklich und kompetent geführt wurde.

Zum einen wurde bei einer Reihe offizieller Termine die Partnerschaft zur Region Untergaliläa gepflegt, zum anderen wurden darüber hinaus für das Land Israel charakteristische Orte besucht, was der Information und Bildung der Delegationsteilnehmer diente und den Hintergrund des Landes beleuchtete. Spuren der Geschichte aus mehreren Jahrtausenden sind dort noch an vielen Stellen sichtbar und haben auch in Europa bis heute prägende Nachwirkungen, wenn man nur an die Entstehung einiger großer Religionen wie auch des Christentums denkt.

In Untergaliläa gab es zum Auftakt einen Besuch bei der Verwaltung, der Berg Tabor, auf dem nach der biblischen Überlieferung Jesus von Nazareth verklärt wurde, war zu sehen, und der See Genezareth wurde in Augenschein genommen, an dem nach dem Neuen Testament einschneidende Ereignisse um Jesus von Nazareth stattfanden. Auf zwei der Fotos ist der berühmte Fluss Jordan gezeigt, und zwar einmal schimmernd an der Stelle, an der er aus dem See herausfließt, und einmal an dem Ort, an dem Jesus von Nazareth der Überlieferung nach getauft wurde.

Die Delegation besuchte des Weiteren die Kadoorischule, die in der Region Hannover Partnerschaften mit der Justus-von-Liebig-Schule und der BBS3 unterhält. Ihr prominentester Absolvent war der israelische Militär und auch Friedenspolitiker Yitzchak Rabin. Schließlich wurden in der Partnerregion Produzenten von High-Tech-Saatgut und Oliven, ein lokales Zentrum für Start-Ups sowie ein Weingut besucht.

Das weitere Programm bewegte sich außerhalb Untergaliläas. Es ging zu den Golanhöhen an der israelisch-syrischen Waffenstillstandslinie (es gibt dafür bis heute keinen Friedensvertrag), weiterhin in einen Kibbuz, in Jerusalem in die Altstadt inklusive Klagemauer und Grabeskirche (Foto) sowie zum Willy-Brandt-Zentrum, das sich der Verständigung zwischen Israelis und Palästinensern verschrieben hat. In Tel Aviv wurden Küste und Innenstadt aufgesucht sowie die Altstadt von Jaffa. Dort gab es eine Skulptur (Foto), die an den überlieferten Aufenthalt des Propheten Jona im Wal erinnerte. Eine Fahrt ging auch zum Toten Meer. Der Dekoration eines Pubs in der Stadt Arad wurde anschließend ein Fanschal von Hannover 96 hinzugefügt.

In der viertgrößten israelischen Stadt Rishon Lezion gab es Besichtigungen des Lagezentrums für Katastrophenfälle, der städtebaulichen Struktur und einer großen Kläranlage, die die Wiederverwendung von bereits gebrauchtem Wasser, etwa in der Landwirtschaft, ermöglicht. Dazu ist, angesichts in Israel wie auch inzwischen in der Region Hannover zunehmenden Wassermangels, die weit fortgeschrittene Technologie der Israelis hochinteressant. Das gilt auch für die Errichtung einer Klärschlammverbrennungsanlage, die dort ebenso wie in Lahe geplant ist.

Schließlich besichtigte die hannoversche Regionsdelegation die sehr bewegende Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem. Im angrenzenden Tal der Gemeinden (und zwar der jüdischen, die von den Nationalsozialisten zerschlagen wurden) legte Regionspräsident Krach gemeinsam mit israelischen Offiziellen einen Kranz nieder.

Von den Eindrücken aus Geschichte, Kultur, Politik und auch Geografie, die auf der Reise zu gewinnen waren, zeigten sich die Delegationsteilnehmer tief beeindruckt. Entsprechend wird es aus diesem Kreis heraus befürwortet, die deutsch-israelische Regionspartnerschaft auszubauen und zu vertiefen.