Das Gelände der ehemaligen Deurag-Nerag-Raffinerie in Misburg ist etwa 45 Hektar groß, liegt seit langem brach und bietet für die Zukunft ein gewaltiges städtebauliches Potenzial.

Problematisch ist dort die Bodenbelastung durch Weltkriegsbomben und Industrieabfälle wie z.B. Altöl. Auch die Eigentumsverhältnisse an dem Gelände sind eine wichtige Frage.

Nach einer Pressemitteilung vom heutigen Tag hat die Stadt Hannover mit dem Grundstückseigentümer ExxonMobil vereinbart, für das Deurag-Nerag-Gelände in den kommenden drei Jahren einen Sanierungsplan zu erstellen und ab 2027 in einem Zeitraum von 10 Jahren die Sanierung, Entwicklung und Vermarktung durchzuführen.

Ortsverein und Bezirksratsfraktion der SPD im Stadtbezirk Misburg-Anderten begrüßen dies ausdrücklich und sehen dadurch eine sehr lange gepflegte eigene Forderung bestätigt, wie sie etwa durch im Bezirksrat beschlossene SPD-Anträge Ausdruck gefunden hat, zuletzt im Rahmen der Beratungen zum städtischen Haushalt 2023/24.

Bezirksbürgermeister Klaus Tegeder (SPD) merkt dazu an: „In Zeiten knapper Flächen in und um Hannover ist es von herausragender Bedeutung, geeignete sanierungsbedürftige Brachen wieder zur Nutzung zu ertüchtigen, und zwar sowohl für Wohnen, als auch für Gewerbe. Auf dem weitläufigen Deurag-Nerag-Gelände könnte beides mit entsprechendem Abstand kombiniert werden. Die Aufwertung des Stadtbezirks Misburg-Anderten würde noch einmal einen Schub erfahren, nachdem bereits viele Bauprojekte vor Ort in Planung oder Durchführung sind wie die Neuerrichtung des Misburger Bades, der Schulzentren sowohl in Misburg, als auch in Anderten und die Ertüchtigung der Mergelgrube HPC II zum Naherholungsgebiet mit Badesee.“

Robert Schmitz, Vorsitzender von SPD-Ortsverein und Bezirksratsfraktion im Stadtbezirk Misburg-Anderten fügt hinzu: „Von ganz entscheidender Bedeutung wird es sein, weit vorausschauend die Entlastung der bereits heute sehr angespannte Verkehrssituation vor Ort voranzubringen. Auch im Hinblick auf den durch das Deurag-Nerag-Gelände in Zukunft entstehenden Verkehr wird die SPD-Forderung nach einer Umgehungsstraße um die Anderter Str., die derzeit die einzige Verbindung zwischen Misburg und Anderten darstellt, umso wichtiger. Dies gilt zusätzlich auch vor dem Hintergrund, dass die Gewerbegebiete im Stadtbezirk ständig weiterentwickelt werden.“

Auf dem im Vergleich deutlich kleineren ehemaligen Kertess-Gelände in Misburg, auf dem nun ein Gewerbepark des Projektentwicklers Panattoni entsteht, war im Übrigen die Bodensanierung mit sehr ähnlichen Aufgaben konfrontiert. Diese wurde mit einem innovativen Verfahren geleistet, das genauso effektiv, aber wesentlich kostengünstiger war als herkömmliche Methoden und sich möglicherweise auf das Deurag-Nerag-Gelände übertragen lässt, so dass man dort anhand dieses Beispiels die Kosten besser in den Griff bekommen könnte. Davon würden Machbarkeit und Umsetzung des Projekts sicherlich profitieren.