Gemeinsame Presse-Information

Der Rat der Stadt Hannover hat im gerade vergangenen Oktober einen Antrag von SPD, CDU und FDP beschlossen, in dem die Stadtverwaltung aufgefordert wird, verschiedene Planungsvarianten für die Umgehungsstraße um die Anderter Str. zu erarbeiten und der Kommunalpolitik vorzulegen. Für die Trassenführung soll nicht von vornherein das Areal des Hafenbeckens ausgeschlossen werden.

Die Forderung nach der Umgehungsstraße besteht schon seit vielen Jahren, entsprechende Beschlüsse sind insbesondere auf Anträge der SPD-Fraktion hin auch vom Bezirksrat Misburg-Anderten getroffen worden. Für die Umgehungsstraße gibt es beispielsweise eine Machbarkeitsstudie von 2005. Das Verkehrsaufkommen auf der Anderter Str., der einzigen Verbindung zwischen Misburg und Anderten, ist seit langem problematisch und dennoch immer weiter im Wachsen begriffen.

Dies hängt auch mit der durchaus wünschenswerten Weiterentwicklung des Industrie- und Gewerbegebiets zusammen, und die Umgehung wird spätestens mit der städtebaulichen Entwicklung des Deurag-Nerag-Geländes in ein oder zwei Jahrzehnten zwingend geboten sein.

SPD-Bezirksratsfraktion Misburg-Anderten und SPD-Ratsfraktion Hannover stehen in ständigem Austausch Seite an Seite, um dieses verkehrspolitische Vorhaben vorausschauend voranzubringen.

Zum weiteren Vorgehen ist anzumerken:

1. Die Trasse der Umgehungsstraße wird nicht von der Politik erarbeitet.

2. Die Politik wird ergebnisoffen über entsprechende Vorschläge der Verwaltung beraten. Uns ist dazu kein „Deal“ bekannt.

3. Möglicherweise wird ein schrittweises Vorgehen vorteilhaft sein, zunächst bietet sich ein Anschluss des Lohwegs an die B65 an. Da im Bereich der Höverschen Str. das Frachtpostzentrum ausgebaut wird, kann hier bereits eine kurzfristigere Entlastung der Anderter Str. bewirkt werden. Ein anderer neuer Faktor wird in diesem Zusammenhang ggf. die von Enercity geplante MVA sein.

4. Im nördlichen Teil des Lohwegs ist eine schrankenfreie Querung der Güterbahnlinie zu schaffen. Planungs- und Zeithorizont müssen dazu, in Abstimmung mit der Deutschen Bahn, noch erarbeitet werden.

5. Die Frage der Hafenverfüllung stellt sich erst im Zuge einer konkreten Planung bzw. deren möglicher Umsetzung.

Ansonsten ist es möglich, dass jeder Vorschlag für eine gute und realisierbare Trasse zur Umgehung der Anderter Str. in das Verfahren eingebracht wird. Nichts zu tun, kann keine Alternative zu engagierter Stadtbezirkspolitik sein. Der Abbau oder die Nichtgenehmigung von Industrie- oder Gewerbebau auf den ausgewiesenen Gewerbeflächen ist angesichts der entstehenden oder gar vernichteten Arbeitsplätze keine akzeptable Lösung.

Auch ein in der Öffentlichkeit diskutierter mehrspuriger Ausbau der Anderter Str. ist eine sehr unrealistische Variante, weil dafür die straßen- und städtebaulichen Voraussetzungen fehlen. Allein schon die erforderliche Breite steht für die Fahrbahn nicht zur Verfügung. Außerdem führte diese Variante nicht zu einer Verkehrsentlastung des Zentrums von Misburg an Meyers Garten.

Zwischen den beiden SPD-Fraktionen in Bezirksrat und Rat besteht Einigkeit, dass der eingangs genannte Ratsbeschluss als wichtiger politischer Schritt zu betrachten ist, um eine Blockade beim so wichtigen Vorhaben der Umgehungsstraße um die Anderter Str. zu lösen und dort in den kommenden Jahren konkrete Fortschritte zu erzielen.

(Archivbild von 2016: die Bauten sind inzwischen abgerissen)