Kranzniederlegung am Misburger KZ-Mahnmal

Im April 1945 befand sich das Geschehen des Zweiten Weltkriegs in der Endphase. Die Niederlage Nazideutschlands war bereits unabwendbar. Die Front rückte immer näher auf Hannover zu.
Heute auf den Tag genau vor 80 Jahren, am 8. April 1945, erfolgte deswegen die Räumung des KZ Misburg (genauere Bezeichnung: Außenlager Misburg des KZ Neuengamme). Häftlinge, die sich noch zu Fuß bewegen konnten, wurden in einem Todesmarsch über Großburgwedel und Celle zum KZ Bergen-Belsen getrieben. Die anderen wurden abtransportiert. Viele starben im Zusammenhang mit der Auflösung des KZ Misburg, nachdem es vorher in diesem Lager bereits etliche Tote unter den Häftlingen gegeben hatte. Diese wurden dazu gezwungen, Bomben bei der Deurag-Nerag-Raffinerie zu räumen, mussten meist auf dem Boden unter freiem Himmel übernachten und wurden vom Wachpersonal misshandelt.
Zum Gedenken an die Auflösung des KZ Misburg und an dessen Opfer versammelten sich heute einige Bürgerinnen und Bürger am KZ-Mahnmal in Misburg, das sich an der Hannoverschen Str. nahe des Mittellandkanals befindet. Vertreter von Bezirksrat Misburg-Anderten und AMK (Arbeitsgemeinschaft der Misburger und Anderter Kulturvereine e.V.) legten dort Kränze nieder. Bezirksbürgermeister Klaus Tegeder (SPD) erinnerte an die Gewaltherrschaft der Nationalsozialisten vor Ort in Misburg, die auch eine Mahnung für die Zukunft darstellen muss, einen Auftrag, für Mitgefühl, Respekt und Toleranz in der Welt zu sorgen.
Wie wir bereits berichteten, hat der Bezirksrat das Gedenken an das KZ Misburg aufgewertet, indem auf dessen ehemaligem Gelände 2024 der Park der Erinnerung eingerichtet wurde und kürzlich die nahe gelegenen Straßen Aubryweg und Gertsertsweg Legendenschilder bekamen.
Das Gruppenbild zeigt (v.l.) von der SPD-Bezirksratsfraktion Rita Scholvin, Angelika Jeinsen, Karolina Siering, Klaus Tegeder und Robert Schmitz, daneben Reinhart Ederhof vom SPD-Ortsvereinsvorstand.